16. Oberlausitzer Mountainbike Marathon/ Sparkassencup
MTB Sachsen- Cup
Kreis Kinder – und Jugendspiele im Mountainbiking

Nach mehrjähriger ungewollter Zwangspause fand nun endlich wieder einmal unser geliebter MTB Marathon in Jonsdorf im Zittauer Gebirge statt.
Ein Geländewettkampf, der sehr viel Zeit und Organisation in Anspruch nimmt. Seit unserem letzten Rennen sind nun bereits vier Jahre vergangen. Eine viel zu lange Zeit, um von einer Serie oder einer Tradition zu sprechen. Solche langen Wettkampfpausen bringen immer ungewollte Veränderungen mit sich. Dennoch waren wir froh über die zahlreichen Anmeldungen, die Unterstützung der Gemeinde und der Schule von Jonsdorf. Wir bedanken uns auch noch einmal ganz herzlich bei allen Helfern, wobei einige davon schon tagelang mit der Vorbereitung dieser Veranstaltung beschäftigt waren. Ein Dankeschön geht auch an unsere Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, die uns wieder sowohl finanziell als auch mit ihren Mitarbeitern in der Absicherung als Streckenposten tatkräftig zur Seite stand.
Wir hatten 120 Anmeldungen über die 3,6,15,25,40 und die 50 km Strecken. Das war bei der Wettervorhersage eine sehr gute Quote. Aber wir hatten auch ganz großes Glück. Die zum Teil ganz schlechten Wettervorhersagen trafen bei unserer Veranstaltung zum Glück nicht ein. Wir hatten für einen MTB Wettkampf eigentlich optimale Streckenbedingungen. Und der große Regen kam erst am Abend, als wir bereits alles abgebaut hatten.
Bei den Kindern und Jugendlichen fand dieser Rad- Cross Wettkampf erneut als Kreis Kinder- und Jugendspiele statt. Die Gewinner konnten sich somit über ihren Kreismeistertitel freuen. Allerdings ist es beschämend für die Vereine aus unserer Region, dass nur so wenige Kinder Rad fahren können. Wir reden von vielseitigem Training bei unseren Nachwuchstalenten. Aber die Praxis sieht leider ganz anders aus. Unsere Jungs und Mädels können immer weniger. Und wo das am Ende hinführt, sehen wir ganz aktuell bei der beendeten Leichtathletik WM.
In den älteren Altersklassen sah das Teilnehmerniveau hingegen ganz anders aus.
2005 starteten wir damals den 1. Oberlausitzer Mountainbike Marathon. Da wurden noch Strecken von 100 und 80 km angeboten. Einer war schon damals und ist noch heute mit dabei. 16 Mal startete Ralf Große bei diesem Wettkampf. Er ist damit auch der Einzige, der bei allen 16 Veranstaltungen dabei war. Dafür gab es für ihn eine extra gefertigte Medaille. Und noch eins geht auf sein Konto. Er war maßgeblich bei der Erstellung aller Strecken mit beteiligt. 2005 starteten wir am Trixi Bad in Großschönau. Von 2006 bis 2011 war unser Start und Ziel an der Eishalle in Jonsdorf. Und ab 2012 starteten wir ab der Schule am Hieronymus. Insgesamt haben wir vier Mal die Streckenführungen geändert. Aber ob über Lausche, Weberberg, Buchberg oder Hochwald. Die Strecken wurden dabei immer besser. Es ging uns nicht unbedingt darum, die schwersten Geländestrecken im Zittauer Gebirge zu legen. Was natürlich kein Problem gewesen wäre. Aber wem nutzt das. Schwere Verletzungen, körperliche Überbelastungen, gesundheitliche Schäden die niemand braucht, sind die Folgen. Sportlich anspruchsvoll bis schwer muss eine homogene Strecke sein. Homogen, das war unser Anspruch und das ist uns gelungen.
Ralf Große aus unserem Verein vom PSV Zittau ist einer der erfahrensten und professionellsten Sportler unserer Region. Als TZ Sportler bei uns groß geworden, in der Sportschule in Klingenthal gereift, kam er als Top Athlet zurück in seine Heimat. Vom Skilanglauf bis hin zum Triathlon fühlt er sich in allen Ausdauersportarten wohl. Dabei erzählen seine Medaillen, Pokale und Streckenrekorde ihre eigenen Geschichten.
Ralf zauberte mit Volker nach einigen Wochen der Erkundung 2015 diese heutige Streckenführung aus seinen Ärmeln. Und die hat gesessen. Wir haben dafür in unseren letzten sechs Rennen auf dieser Strecke von den Spitzenfahrern unseres Landes nur positive Kritiken erhalten. Die 15 km Strecke ist etwas leichter gehalten, da dort unsere Jugend, unsere Frauen und die Einsteiger fahren. Aber die 25 km Runde verlangt sportlich alles von dir ab. Und wem das noch nicht reicht, der fährt sie gleich noch mal.
Gefreut hat uns natürlich auch in diesem Jahr, dass wir von den MTB Spitzenfahrern des Landes Sachsen wieder herzliche und anerkennende Worte über die Strecke bekamen. Wenn die besten Fahrer des Landes unsere Strecke zu den zwei besten Strecken von Sachsen (Sebnitz und Jonsdorf) zählen, dann sind wir auch ein wenig stolz darauf. Und dass die sportliche Qualität der Spitzenfahrer gestimmt hat, zeigen die fünf Streckenrekorde, die in diesem Jahr neu aufgestellt wurden. Leider konnten wir nur einen Streckenrekord bei der Siegerehrung bekannt geben, da wir ein funktechnisches Problem an der Schule hatten und damit keinen Zugriff auf unsere Daten. Aber die Urkunden und die kleinen Medaillen werden nachgereicht.
Die Streckenrekorde über 3 km von Alexandra Hoffmann (Bertsd. SV) und Ben Havlat (PSV Zittau) bleiben bestehen.
Gelöscht wurde der Streckenrekord über 6 km von Mara Schiffner (Bertsd. SV). Neue Rekordhalterin ist jetzt Sophie Lindner (O- See Sports). Der Jungenrekord von Lucas Kunze (PSV Zittau) bleibt bestehen.
Gelöscht wurde der Rekord über 15km von Franz Volker Heinrich (PSV Zittau). Neuer Rekordhalter ist Alwin Beyer (Pulsschlag Neuhausen Erzg.) Der Mädchenrekord von Liselotte Zein (PSV Zittau) bleibt bestehen.
Die Rekorde über 25 km von Alexander Hertel (RSV Passau) und Susann Baier (PSV Zittau) bleiben ebenfalls unberührt.
Aber beide Rekorde über die 40 km von Maximilian May (Dresdner SC 1898e.v.) und Susann Baier (PSV Zittau) sind gefallen. Die neuen Rekordhalter heißen Lucas Schuster (SV Sachsen 90 Werdau e.V.) und Sandy Stolarz (Ost- West- Express).
Und als letztes wechselt auch der Streckenrekord über 50 km. Sebastian Ortmann (RSV Erzgeb.) muss seinen Rekord an Jonas Hummel (SV IKA Chemnitz e.V.) weitergeben.
Viele Rekorde auf gut befahrbaren Strecken und keine nennenswerten Stürze mit Verletzungen. Unsere beiden Rettungskräfte waren zu meiner Freude nicht zum Einsatz gekommen.
Eigentlich könnte man nun sehr zufrieden sein. Alles ist gut gelaufen. Die Verpflegung durch Danielo Müller war abgesichert, die Preise durch unseren jahrelangen Unterstützer Thomas Ratzmann waren an den Mann und an die Frau gebracht, obwohl es hier erstmals leider keinerlei Unterstützung für ihn durch die renommierten Radfirmen gegeben hat. Der Regen hat uns verschont. Und mit unserer Schule haben wir ein prima Basisobjekt für solch eine Veranstaltung in solch einer Größenordnung. Was wollen wir mehr. Und dennoch liegt ein Wehmutstropfen nach diesem wohl letzten Rennen dieser Art in unseren Herzen.
Uns ziehen nicht die immer aufwendiger werdenden Antragsformalitäten den Zahn. Uns stören auch nicht die paar unfachmännischen Kommentare über Strecke und Rennen von Sportlern, die als Zuschauer dabei sind und die man das ganze Jahr über sonst nicht sieht. Uns schrecken auch keine Anrufe von „Bimmelbahn“ Verantwortlichen, die uns erzählen wollen, wie wichtig alles ist und dass wir über IHRE Eisenbahn gefahren sind... All das sind nur Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten bei den ca. 1000 Wettkämpfen in meinem Leben, die ich selbst bestritten, selbst durchgeführt oder mit begleitet habe.
Momentan können wir noch gar nicht so richtig loslassen von diesem Rennen. Schlaflose Nächte und Nachbereitung haben uns noch fest im Griff. Aber es war das letzte Rennen an dieser Schule, die in den nächsten Jahren einen Komplettumbau über sich ergehen lassen muss. Damit fehlt für uns natürlich eine langfristig planbare, stabile Basis für solch eine Veranstaltung.
Der zweite Aspekt ist die finanzielle Absicherung solcher Veranstaltungen. Sportliche Veranstaltungen, egal welcher Art und Größe, sind keine Selbstläufer mehr. Finanzielle Unterstützung über gesellschaftliche Träger und Organisationen laufen immer mehr gegen Null. Die Kommunen um uns herum sind alle pleite. Es widerstrebt mir, bei unmotivierten Sponsoren betteln zu gehen. Wenn das gesellschaftspolitische Interesse für den Sport in unserem Land zu Tode gespart wird, dann werden noch viel mehr solcher Veranstaltungen verschwinden. Es ist schade, aber nicht zu ändern. Unsere Politik hat leider andere Ziele und Schwerpunkte.
Auch wir im Verein spüren, dass unsere 10 Wettkämpfe im Jahresverlauf Spuren bei uns hinterlassen. Deshalb müssen und werden wir von einigen Veranstaltungen loslassen. Es reicht nicht aus, wenn nur noch ein, zwei oder drei Sportfreunde solche Veranstaltungen auch leben. Sie alleine können solche Rennen nicht stemmen. Wir benötigen dazu viele, viele Hände. Aber Privat geht vor Katastrophe. Und wir merken immer mehr, dass die privaten Belange immer mehr in den Vordergrund rücken. Wir werden weiterhin versuchen, kleine, angemessene Sportveranstaltungen für unsere Sportler aus unserer Gegend zu organisieren und diese in unserem Gebirge zu erhalten.
Nochmals DANKE an die fleißigen Helfer, die den ganzen Tag durchgehalten haben.

Sport Frei
 
V. Heinrich/ Rennleiter                                                                      August 2023

Ergebnisse, Mannschaftswertung, Bilder

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski